Am 22. und 23.06.2013 fand auf dem Flugplatz Eutingen die Veranstaltung "Baden Württemberg in Fahrt" im Rahmen der Heimattage statt.
Der Flugsportverein Rottenburg-Horb und die Flugsportgruppe Hanns Klemm stellten dazu ihr Gelände zur Verfügung und sorgten für das Flugprogramm.
Rainer Rössler, Bernhard Kramer und Fritz Dietz von den Rottenburger Fliegerkameraden sorgten für die Organsiation und die Genehmigung der Flugveranstaltung durch das RP. Die "neuen Sicherheits- und Kontrollstandards" für Flugveranstaltungen waren eine neue Herausforderung, die alle Verantwortlichen mit viel Einsatz und Verständnis für die Anforderungen des RP zu meistern wussten – "das habt ihr gut gemacht".
Das RP war mit 3 Beamten an allen Veranstaltungstagen vor Ort , die sich von der Einhaltung der Genehmigung auf Punkt und Komma überzeugten, aber nur diskret und freundlich in Erscheinung traten. Für uns Piloten, die nicht am festen Programm teilnahmen, war alles wie sonst bei einem normalen Flugbetrieb. Mit solchen Lösungen, wie bei der Veranstaltung in Eutingen kann man aus meiner Sicht leben. Bei anderen Veranstaltungen mussten auch Piloten, die nur zum Kaffee einflogen, ihre Unterlagen kontrollieren lassen, was mir gehörig gegen den Strich und gegen meine Auffassung von Freiheit und Bürgerrechten ging [Beim McDonald´s Drive-Inn muss ich ja auch nicht Führerschein und Fahrzeugpapiere zeigen, wenn ich mir einen Hamburger holen will].
Allerdings bezweifle ich, ob die Flugsportvereine zukünfig mit ihrer Mannschaft alleine die Auflagen und die Voraussetzungen für eine Flugveranstaltung erfüllen können. So musste der gesamte Flugplatz mit stabilen Metallgittern abgesperrt werden und an allen Zugangspunkten Sicherheitskräfte stehen. Auch die Festlegung der Kunstflugbox war ein Meisterwerk von Fritz Dietz, da alle Anforderungen, wie z.B. nicht direkt über dem Platz, nicht über der Bundesstraße, Flugrichtung nicht gegen die Zuschauer etc., unter einen Hut gebracht werden mussten und trotzdem für die Zuschauer ein gutes Sichtfenster ermöglicht werden sollte.
Kurz und gut, unser Flugplatz war hermetisch abeschottet, kein Unbefugter gelangte auf die Flugbetriebsflächen, auf denen wir und die angeflogenen Besucher weitgehend unter uns blieben.
Auch mussten (durften) wir keine Speisen und Getränke an die "normalen" Besucher verkaufen und so blieb den grillenden und essenabgebenden Mitgliedern der vorherige Gang zum Gesundheitsamt und Kontrollen vor Ort erspart (einen solchen Fall gab es meines Wissens letztes Jahr auf einer Flugveranstaltung).
Schonend für das fliegende Material ist der Umstand, dass bis auf weiteres Gastflüge für "Nichtgewerbliche" untersagt sind. Eine Zuschuss-Finanzierung des Flugbetriebs und der Jugendförderung kann somit nicht mehr über einen "Flugtag" erfolgen. Es ist wirklich Zeit, dass wir uns gegen den Schwachsinn der Reglementierung durch die EU und unseren, in voreilendem Gehorsam handelnden Gesetzgeber, wehren.
Aber zurück ur Veranstaltung……..
…laut Zeitungsberichten kamen rund 20.000 Besucher nach Eutingen. Mitgebracht haben viele ihre fahrbaren Schätzchen, vom Vorkriegsfahrrad bis zum Hot-Rod und viel gute Laune. Die Ballonfahrer kührten in einer Wettbewerbsfahrt ihren württembergischen Meister und zeigten am Samstagabend eine unvergessliches, musikuntermaltes Ballonglühen, dem in Anschluss ein Musikfeuerwerk folgte, das von Pracht und Choreo seinesgleichen sucht. Immerhin ist der Feuerwerker Weltmeister. Antenne 1 und SWR sorgten für Musik und Stimmung, Essen und Trinken gab es vielfältig, reichhaltig und nachhaltig.
Am Sonntag standen die Flugvorführungen im Vordergund. Dabei waren die Yak-Staffel, die Bückerformation, sowie Kunstflug-Solos u.a von Wolfgang Dallach und Urs Mayer. "Bebbes Brodbeck" zeigte mit seiner Pilatus B4 zur Musik von Loreena McKennit sauberen und gefühlvollen Segelkunstflug erster Klasse. "Bebbes – wir sind stolz auf Dich!". Abschließende Highlights waren die Vorführungen der Mustang vom Degerfeld und einer T6 – und das erste Display unserer Klemm 107 und Klemm 25.
Ich persönlich habe mich über die Piloten gefreut, die den Weg nach Eutingen gefunden haben und ganz besonders darüber, dass Thomas mit seiner Klemm 35 vorbeigeschaut hat.
Ganz liebe Grüße an die Eutinger Veteranenfreunde, an deren Schwedenfeuer wir verweilen durften, und an die Sonnenbühler Balloner für die "Absacker und das gemütliche Gespräch" auf dem Campingplatz.