D-EFOH

Letztes Update: 21.05.2012

KL 107C W-Nr. 139 D-EFOH

Flugfähig – Stationiert in Borkenberge – Deutschland

Christian, der Besitzer der Klemm, ist ein sehr aktiver Pilot, der auch weite Anflüge zu einem Klemmtreffen nicht scheut. Bereits im Jahr 2000 durfte ich ihn kennenlernen und  auf den Klemmtreffen 2000, 2006 und 2010 in Eutingen war er dabei. Das Flugzeug hat eine sehr schöne elfenbeinfarbene Lackierung und viele schöne Details, so dass das Flugzeug sehr nahe am Originalzustand ist – man merkt, Christian liebt seine EFOH heiß und innig.

Kleine L-Akte der Klemm 107 C Werk-Nr. 139 D-EFOH

Bericht des Besitzers Christian Hülsheger vom 21.05.2012

"Aufgrund vieler glücklicher Zufälle ist die Geschichte unserer Klemm – soweit ich das beurteilen kann – recht lückenlos dokumentiert.

Ich selbst bin jetzt seit 1993 vom Klemm-Virus befallen und der „letzte Mohikaner“ der ursprünglich aus vier Personen bestehenden Haltergemeinschaft. Von diesen vieren haben zwei bereits während der Grundüberholung 1993 / 94 aufgegeben und mittlerweile betreiben wir das Flugzeug zu zweit. Stationiert ist es am Flugplatz Borkenberge im Münsterland.

Bei Kauf der Maschine wurden uns alle Bordbücher und eine umfangreiche L-Akte übergeben. Diese Akte beginnt mit einem Prüfschein für den Höhenmesser im Jahr 1958 und endet mit der Jahresnachprüfung im Mai 2012. Literatur für einige schöne Winterabende vor dem Ofen…

Nun aber zum Protagonisten selbst:

Am 22. Juni 1960 erhob sich die D-OH unter den kundigen Händen von Herrn Göricke erstmals vom Flugplatz Nabern / Teck in die Lüfte und am 4. Juli 1960 wurde sie an den Erstbesitzer, Herrn Hoffmann, übergeben. Ihr Heimatflugplatz wurde Borkenberge, wo schon eine Klemm 107 B (D-ECAH) betrieben wurde. Viele der alten Flieger konnten sich noch gut an sie erinnern und es existieren noch einige Fotos aus der Zeit.

In den nunmehr 52 Jahren hat die Klemm schon so allerhand mitgemacht und gesehen. Die Gründe für ihre erste Notlandung am 7. März 1962 in der Nähe von Baden-Oos sind unklar. Am 7. Juni 1969 wurde sie bei einem schweren Sturm in Izmir (Türkei) mit dem Seitenleitwerk gegen ein Nachbarflugzeug gedrückt, so dass die Besatzung zwölf Tage auf ein neues Leitwerk warten musste – damals war so etwas noch möglich! Nach einigen dokumentierten Problemen mit den Bremsen, machte das Flugzeug in Malmö / Schweden am 13. Juni 1970 einen Kopfstand, was Motor und Propeller nicht unbeschadet überstanden haben. Die – hoffentlich – letzte Notlandung ereilte sie am 20. Mai 1972 in Bachmering infolge eines geplatzten Ölschlauchs.

Die Maschine ist ihrem Ruf als Reiseflugzeug in den zurückliegenden Jahrzehnten mehr als gerecht geworden. Vom Nordkap bis Marrakech , von Schottland bis in die Türkei gingen die Flüge der Vorbesitzer.

Im Rahmen der Grundüberholung, für die wir ca. 3.200 Arbeitsstunden benötigten, haben wir versucht, die Klemm wieder in einen möglichst originalen Zustand zu versetzen und nutzen das Flugzeug immer noch als Reiseflugzeug. So unternahmen wir eine Wiederholung der 1967er Marrakech-Tour und flogen auch erstmals mit diesem Flugzeug nach Polen (Ketrzyn / Rastenburg). Das hatten unsere Vorgänger – „dem eisernen Vorhang sei Dank“ – noch nicht geschafft."

 

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